gewalt gegen schwangere

ich weiß, kein schönes erstes posting im neuen jahr, aber es beschäftigt mich grad. eine freundin, die in einer anderen stadt auf einer neonatologischen intensivstation arbeitet, hat mit letztens was erzählt, das mich richtig sprachlos gemacht hat:

als die 19jährige studentin erfuhr, dass die schwanger ist, war sie einfach nur überrascht. ein kind war zwar zum momentanen zeitpunkt nicht geplant, aber dennoch freute sie sich. der vater des kindes, mit dem sie erst wenige wochen beisammen war, reagierte nicht erfreut. aber mit der zeit freundete er sich scheinbar mit dem gedanken an. ja, er freute sich sogar auf seinen nachwuchs. dennoch, nach einigen weiteren wochen trennte sich das paar. es passte einfach nicht mehr.

als die werdende mutter die letzten dinge aus seiner wohnung holen wollte, entbrannte ein wilder streit. sie warf ihm im streit an den kopf, dass er sein kind niemals sehen werde. darauf hin schlug er mit aller wucht auf die schwangere und ihren babybauch ein, mit den worten: „wenn ich mein kind nicht sehen darf, dann sollst du es auch nicht haben“. als die schwangere vor schmerz gekrümmt am boden lag trat er noch mehrmals auf den bauch und die brust der frau ein und verließ dann die wohnung. mit letzter kraft rief sie die rettung, sie wurde noch während des telefonats bewusstlos.

keine stunde später wurde ein kleines mädchen in der 23. schwangerschaftswoche per notkaiserschnitt geboren. sie wurde nur 3 tage alt. ihre mutter konnte sie nie lebend berühren, denn sie lag selbst 5 tage auf der intensivstation.

ich finde das soooo… unglaublich schrecklich. 😦

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29 Antworten to “gewalt gegen schwangere”

  1. Und noch mal Männer … « moppelmax Says:

    […] Das Baby wurde  danach per Notkaiserschnitt geboren und verstarb am dritten Tag. Die Mutter konnte es nie berühren – sie lag nämlich selbst fünf Tage auf Intensiv (https://neonatalie.wordpress.com/2011/01/12/gewalt-gegen-schwangere/#comments). […]

  2. Junimama Says:

    Oh Gott. Wie grausam die Welt sein kann ..

  3. Sandra Says:

    😦 Hatte beim lesen auch Tränen in den Augen.

  4. Wolfram Says:

    Mal ne Gegenfrage: was soll da eine lange Haftstrafe bringen?

    Wenn ein Mann gegen (s)eine Frau gewalttätig wird, dann eigentlich fast immer, weil er überfordert ist, mit der Welt und mit sich und mit ihren vermeintlichen oder wirklichen Ansprüchen nicht fertig wird… Wie anna (der erste Kommentar; ganz unten…) schon schreibt, ist eine Schwangerschaft oft der Tropfen, der alles zum Überlaufen bringt.

    Und dann erzählt sich die Geschichte vielleicht auch ganz anders…
    Es hat also immer öfter Streit gegeben zwischen den beiden, und irgendwann ist eben nicht „sie haben sich getrennt“, sondern eine von beiden ist gegangen. Die junge Frau – denn sie wohnt ja jetzt woanders, während er die gemeinsame Wohnung behalten hat. Und sie vielleicht kaum bezahlen kann.
    Und dann kommt sie, holt ihre letzten Sachen ab, die für ihn noch so etwas wie eine Hoffnung darstellten, es könne sich alles wieder einrenken. Er hat sich schließlich darauf eingestellt, daß sie jetzt eine Familie sind…
    Es kommt wieder zum Streit. Und Worte verletzen nicht weniger als Schläge… „DU WIRST DIESES KIND NIE SEHEN!“ Er ist tödlich getroffen. Er sieht rot… „WENN ICH NICHT, DANN DU AUCH NICHT!“

    Die Drohungen beider sind wahr geworden…

    Der Mann braucht nicht eine Gefängnisstrafe, der Mann braucht Hilfe und Betreuung. Er ist nicht stark, er ist schwach.
    Und es gibt Worte, Sätze, die gehören bestraft wie gefährliche Körperverletzung.
    Nicht umsonst sagt Jesus, „es ist uninteressant, was ihr in den Mund hineinschiebt; aber was aus eurem Mund herauskommt, daran hängts, ob ihr gut oder schlecht seid“, und Jakobus schreibt, die Zunge sei der Körperteil, der von allen am meisten Schaden anrichten könne.
    Das kennt man also schon seit 2000 Jahren…

    • fishly Says:

      Auch, wenn es mir allein beim Lesen eiskalt den Rücken runter läuft, du hast recht, Wolfram.

      Es ist gerecht, wenn der Mann wegen der Gewalthandlung, die er begangen hat, bestraft wird. Aber eine lebenslange Strafe zu fordern ist nur der Schrei nach Rache und diese hat mit Gerechtigkeit nun mal nichts zu tun.

    • Igor Says:

      Zwischen dem Reden und Handeln ist schon ein recht großer unterschied. Mit Die Wörter töten nicht. Die Taten aber schon. Wenn man die Grenze überschreitet und eine schwangere Frau schlägt um dadurch sein Kind tötet gehört man für mich bestraft. Und da spielt es keine Rolle ob man stark oder schwach ist…

      • Karen Says:

        Das finde ich auch.
        Wenn er nach einer Ohrfeige wieder zu sich gekommen wäre – ok.
        Aber es gehört schon einiges dazu einem Menschen der schon am Boden liegt noch in Oberkörper und Bauch zu treten. Erst recht wenn es eine Frau ist. Erst recht, wenn sie schwanger ist. Und erst recht, wenn er sie mal geliebt hat oder das immer noch tut.
        „Normal“ ist das jedenfalls (hoffendlich) nicht.

  5. Annette Says:

    Bah watt für ein Schwein !

    Aber nach langem hin- und herüberlegen: Das Kind HAT gelebt also ist es keine Abtreibung. Hoffentlich wird der Typ angeklagt wegen 2facher Körperverletzung (1x mit Todesfolge) oder 1x Körperverletzung und 1x Totschlag ! Aber wie ich unser deutsches Rechtssystem kenne 😦

    Und ein Aggressionsbewältigungstraining wäre auch nicht verkehrt

  6. Ursel Says:

    1. Nachtrag zu meinem letzten Post: Wenn ich sage, dass eine Bestrafung (für die Frau und das Kind) nichts mehr bringt, meine ich damit nicht, dass er nicht bestraft werden soll. Ganz im Gegenteil.

    2. Auch wenn er „nur“ wegen Abtreibung bestraft wird (was ich auch ziemlich ungerecht fände, denn auch ich denke es ist Mord), so muss er doch auch noch zusätzlich wegen Gewalt bzw versuchtem Todschlag gegenüber der Frau bestraft werden.

  7. cassa Says:

    Besonders schlimm: Ich glaube gelesen zu haben, dass er noch nicht mal wegen Mordes oder Totschlags angeklagt werden kann, sondern „NUR“ wegen Abtreibung…

    DAS fin ich dann richtig zum Kotzen.

  8. souly Says:

    finde ich richtig zum kotzen, ich glaube ich kann sagen, dass ich mich der mehrheit anschliesse – beim lesen dieser zeilen hab ich so einen richtigen ekel und hass, obwohl ich den typen nicht kenne. der kerl ist einfach nicht lebenswürdig – sorry für die harten worte, aber so ist es nun mal. was mich daran nur wütend macht ist – für uns alle ist die sache absolut klar, aber ich glaube, in der realität wird sich das urteil noch eine ganze weile verzögern. beispielsweise wird man bestimmt erst mal herausfinden müssen, ob das kind denn wirklich durch die „attacke“ gestorben ist oder ob es einfach zu klein und schwach war und blahblah – eigentlich absolut abwegig und fernab jeglicher realität und für die mutter auch noch ein höllenpfad dazu… aber so läuft es leider leider nun mal bei uns. der ganz große scheiss.

  9. sibel Says:

    oh mein gott, die arme frau :((( das ist so schrecklich und es macht mich unglaublich wütend, dass ein mensch so unmenschlich handeln kann. das arme baby 😦 hoffentlich kriegen sie dieses monster dran und hoffentlich wird er es sein leben lang nicht vergessen und vor allem nie wieder vater

  10. Papa Says:

    *schluck*

    Als Papa und damals Mitschwangerer bekomme ich immer immense Wut, wenn ich sowas lese.
    Also … irgendwie fehlen mir jetzt die Worte. Manchmal wünschte ich, ich wäre eine Art Superheld. Aber kein lieber netter … sondern einer, der solchen Arschlöchern in die Fresse hauhen würde.

    Sorry die Wortwahl.

  11. rettungsdienstblog Says:

    Heftig, was für ein Monstertyp!
    Und das schlimme ist: Die Frau wird ihr Leben lang ein Trauma haben werden, wenn sie Pech hat, nie mehr schwanger werden können und der Mann, …ja, der Mann wird bei uns in unserem Rechtssystem nur auf Bewährung verurteilt, weil bestimmt Ersttäter und alles wird für ihn gut sein!

    Heftige Story! Aber leider gibt es sowas in unserer Welt wirklich! LEIDER….^^

  12. Steph Says:

    Ich hab keine Worte. Furchtbar.

  13. Jane Doe Says:

    oh man, sowas treibt selbst mir tränen in die augen, wie kann man einem kleinen wesen so etwas antun…und die mutter muss höllenqualen durchleiden…

  14. Aya Says:

    Oh mein Gott,, es ist unfassbar wozu manche Menschen fähig sind – vor allem wenn gerade Frauen in so einer Situation stehen. Ich kann durchaus verstehen das er darüber hinaus wütend geworden ist aber das rechtfertigt nicht seine Handlung. Ich hoffe er wird eine Strafe bekommen haben die er sein Leben lang nicht vergessen wird, wie auch sie es nicht tun wird.

  15. Michaela Says:

    Ich bin total erschüttert. Ich frage mich, was die Menschen nur zu solch furchtbaren Taten treibt? Bei „normalen“ Menschen wird doch beim Anblick eines Babybauches und dem Gedanken an das ungeborene Leben darin der Beschützerinstinkt geweckt.
    Dieser Mann muss krank sein.

    lg
    Micha

  16. Leila Says:

    Oh mein Gott, die arme Frau. Ich hoffe derjenige der sich der Vatevr dieses Kindes nennte wird bestraft, wobei er rs nicht verdient hat auch nur Erzeuger genannt zu werden

  17. Pharmama Says:

    Ich hoffe, der „Freund“ kommt dran wegen Totschlag, denn genau das war es. Nicht dass das der Frau etwas helfen wird, mit so etwas ist sie wohl für die ganze Zukunft psychologisch belastet.

  18. Arzt4Empfaenger Says:

    Unfassbar. Solche „Menschen“ sollte man wegen Mordes einknasten, und zwar für immer.

    An Stelle der Frau wäre ich zwar niemals alleine in die Wohnung gegangen (oder hätte so etwas nicht gesagt!), aber trotzdem war seine Reaktion nicht nur grundfalsch sondern auch unentschuldbar.
    Und das arme Kind. Man weiß ja, daß Ungeborene mit zunehmendem Alter auch mehr mitbekommen von ihrer Umwelt… ich will gar nicht wissen, was so ein armes Kind davon spürt. Da wird mir schlecht!

  19. Nina Says:

    Erschütternd.

  20. Ursel Says:

    Irgendwie fehlen mir jett die Worte und gleichzeitig ziehen tausend Gedanken durch meinen Kopf.

    Zunächst mal bin ich total erschüttert. Ein Kind zu verlieren ist das Schlimmste was einer Mutter passieren kann. (Leider weiß ich es.) Und es dann auch noch nicht ein einziges Mal gesehen oder berührt zu haben solang es noch am Leben war.

    Dann die Frage: wird *er* bestaft? Andererseits hilft das nicht wirklich. Ich meine jetzt, das Kind kommt davon nicht zurück.
    Dann denke ich, dass die junge Frau sich ihr ganzes Leben auch Serlbstvorwürfe machen wird: *Hätte ich nichts gesagt und stillschweigend mein Zeug gepackt, hätte er vielleicht, wahrscheinlich nicht zugeschlagen.*

  21. Synapsentornado mit Herz und Schnauze Says:

    Ich muss heute auch einfach mal ein paar Zeilen schreiben. Bin schon lange stille Leserin deines Blogs.
    Erst am WE habe ich an dich gedacht, denn im TV kam eine Sendung, über die Kinderintensiv und über die schwere Arbeit der Ärzte und Schwestern. Ich ziehe den Hut vor euch, denn ich könnte das nicht. Alles, was mit Kindern und Schmerzen zu tun hat, greift unwahrscheinlich auf emotionaler Ebene an. Und doch ist es wichtig, dass es Menschen wie euch gibt.

    Leider bin ich heute auch sehr traurig bei deinen Zeilen. Ich freue mich immer, wenn du über deine kleinen Patienten und deren Fortschritte schreibst. Und nun so etwas.
    Solch Ausraster sind aber leider nicht die Seltenheit. Sie werden immer mehr und vorallem sind es jungendliche Eltern, die so brutal werden. Eine gute Bekannte arbeitet beim Jugendamt und erzählt oft von solchen Dilemmas. Ich wünsche dir, dass du niemals in eine solche Situation kommen musst, wo dir so ein armes Würmchen gebracht wird, was schon, bevor es geboren wurde, die Brutalitäten des Lebens kennenlernt. Alles Liebe, Mandy

    • Nina Says:

      Liebe Mandy, beim Jugendamt könnte ICH denfinitiv nicht arbeiten. Ich hasse es, wenn ich in der Stadt oder, wie am Wochenende, im Zoo mitbekommen muss, wie lieblos und auch aggressiv manche Eltern mit ihrem Kind umgehen. Da könnte ich heulen! Am Wochenende hat es mir die ganze Ausflugs-Stimmung verdorben, musste immer wieder daran denken.

      Und die Kinder, die noch in den Zoo verbracht werden, sind vermutlich noch besser dran als manch anderes. Ich verstehe, dass Kinder einen die Grenzen des persönlichen Nervenkostüms genau kennenlernen lassen (hab selber 3), aber ich verstehe nicht manche Reaktion darauf…

      Ach, trauriges Thema. Würde gerne was tun und weiss nicht, was 😦

      • Synapsentornado mit Herz und Schnauze Says:

        Liebe Nina,
        ich war in meinem ersten Beruf Heimerzieherin und musste schon ausbildungsmäßig im vierten Semester ( zu DDR Zeiten musste man da studieren ) in der Jugendhilfe arbeiten. Du glaubst gar nicht, was ich da alles gesehen habe. Darüber könnte ich Romane schreiben. Aber weißt du, was das Schlimme ist. Das gerade die nach außen wirkenden Bilderbuchfamilien die größten Kinderseelenschänder sind. Ein was schönes hat sich mir aber auch eingeprägt – eine Adoption. Da habe ich geheult. Vor Glück und Freude.

      • Nina Says:

        ist das wirklich so, sind die nach außen glatten Familien die schlimmsten?? Wie es wohl hier so aussieht, allenthalten hinter verschlossenen Türen…

        War das denn in der DDR auch so ein großes Problem? Ich dachte immer, da bekam man die kids maximal abgenommen und hatte kaum selber noch was mit Erziehung zu tun (nichts als eine Vermutung).

        Und wenn ich dann an das Lied von Bettina Wegner „sind so kleine Hände..“ denke, könnte ich endgültig heulen. Der Gedanke daran nordet mich auch immer wieder selber ein, wenn gerade mein allerletzter Geduldsfaden droht zu reißen.

  22. Mocca Says:

    Ist das eklig! Unfassbar, was es für Arschlöcher auf der Welt gibt. Wird der jetzt wenigstens wegen Todschlags angeklagt oder nur wegen Körperverletzung?

  23. anna Says:

    Horror, wie furchtbar, die arme Frau. In einem Artikel in der Irishtimes stand, dass ein Grossteil der haeuslichen Gewalt gegen Frauen beginnt, wenn sie schwanger sind. Auch von Partnern, die vorher keine gewalttaetige Natur zu haben schienen. Ich fand das sehr erschreckend.

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